Ayalon zur Flottillenfarce

Danny Ayalon

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Israels stellvertretender Außenminister Danny Ayalon hat im Wall Street Journal einen Artikel veröffentlicht, in dem er die Doppelmoral der vergangenen und geplanten Gaza-Flottillen anprangert. Dabei bezieht er sich nicht zuletzt auf die missliche Lage der palästinensischen Flüchtlinge im Libanon.

„Es gibt heute mehr als 400 000 Palästinenser im Libanon, denen die fundamentalsten Grundrechte vorenthalten werden. Die libanesische Regierung hat eine Liste von Dutzenden von Berufen, die Palästinenser nicht ausüben dürfen, darunter die des Arztes, Anwalts und Ingenieurs. Palästinensern ist der Besitz von Grundeigentum verboten, und sie brauchen eine Sondergenehmigung, um ihre Städte zu verlassen. Anders als andere Ausländer im Libanon haben sie keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Laut Amnesty International leiden die Palästinenser im Libanon unter ‚Diskriminierung und Marginalisierung‘ und werden wie ‚Bürger zweiter Klasse‘ behandelt; ihnen wird ‚die ganze Palette der Menschenrechte‘ vorenthalten.

Amnesty stellt auch fest, dass die meisten palästinensischen Flüchtlinge im Libanon kaum eine andere Wahl haben als in übervölkerten und sich verschlechternden Lagern und nicht formellen Zusammenkünften ohne elementare Infrastruktur zu leben.

In Anbetracht der sich verschlimmernden Misere der Palästinenser im Libanon ist es der Gipfel der Ironie, dass eine libanesische Flottille plant, in den nächsten Tagen den Hafen von Tripoli zu verlassen und den Palästinensern in Gaza Hilfe zukommen zu lassen. Einem der Organisatoren zufolge sind die Teilnehmer ‚von einem Gefühl harscher Ungerechtigkeit‘ geleitet.

Diese Haltung legt die Unehrlichkeit der ganzen Flottillen-Übung offen. Ob aus der Türkei, Irland oder Zypern – die Teilnehmer an diesen Flottillen stinken nach Heuchelei. Es gibt gegenwärtig 100 bewaffnete Konflikte und Dutzende territorialer Auseinandersetzungen auf der Welt. Millionen Menschen wurden getötet und Hunderte Millionen leben in erbärmlicher Armut ohne Zugang zu Grundnahrungsmitteln. Und dennoch geben Hunderte edelgesinnter ‚Menschenrechtsaktivisten‘ Millionen von Dollar dafür aus, Gaza zu erreichen und der Hamas Geld zu übergeben, das die unschuldigen Zivilisten in Gaza nie erreichen wird.“

(The Wall Street Journal, 29.07.10) 

Den vollständigen Artikel gibt es beim Wall Street Journal .

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