Das schamlose Lügengebäude der Kölner Stadtverwaltung

2021-05-23

Die Lügenpresse lügt (XXXV)

Zum Seitenende      Übersicht Kommentare      Home & Impressum

Seit einer Woche nach Verhängung der Ausgangssperre sehen wir einen steilen Abfall der neu gemeldeten Infektionen und der Inzidenzzahlen. (Klick zum Vergrößern)

offizielle Fallzahlentwicklung in Köln

Das kommt in hohem Maße überraschend. Es würde bedeuten, daß die Ausgangssperre allein einen Effekt zeigt, der genauso groß ist wie der Übergang von gar nichts zum vollen Maßnahmenpaket im letzten April. In diesen Zahlen zeigt sich sehr sicher kein Einfluß des Impffortschrittes. Nach den Daten des RKI breitet sich die Infektion schwerpunktmäßig in den jüngeren Altergruppen aus. Was die Impfung massiv senken sollte sind die schweren Verläufe und die Sterberrate. (Hier gegen sonstige Gewohntheit die Diagramme der absoluten Zahlen ohne Bezug auf die jeweilige Gruppengröße, um das Gesamtgeschehen abzubilden. Klick zum Vergrößern.)

Infektionen insgesamt nach Alter Todesfälle insgesamt nach Alter

Inzwischen läßt es sich auch beweisen, daß die Angaben der Stadt völlig falsch sein müssen, denn sie passen ganz einfach nachweisbar nicht zusammen. Die Angaben der einzelnen Varianten finden sich in der täglichen Pressemitteilung , die Summe der bestätigten Kölner Fälle wird von der Stadt sogar tabelliert angeboten.

Mit Stand heute, Freitag, 21. Mai 2021, gibt es auf dem Gebiet der Stadt Köln den insgesamt 52.067. (Vortag: 51.938) bestätigten Corona-Virus-Fall.

In Köln wurden bislang (Stand 21. Mai 2021) 11.066 Fälle der mutierten britischen Corona-Virus-Variante, 369 Fälle der südafrikanischen Variante, 13 Fälle der brasilianischen Variante, 85 Fälle einer Mutation der mutierten britischen Corona-Virus-Variante und elf Fälle der indischen Variante nachgewiesen.

Beispielhaft die Meldung vom 2021-05-21.

Für die zeitlichen Verläufe muß man die zurückliegenden Meldungen der Vortage einzeln öffnen. Zieht man von allen täglichen Neufällen die der Mutanten ab, bleibt der abnehmende Teil der Infektionen mit der Wildform. Es ist jetzt eine Sache, deren Verlauf schon Anfang März als unplausibel zu erkennen. Seit dem 2. März steht der folgende Absatz bis heute in meinem in meinem täglichen Covidblog. Er dürfte irgendwann bald der Aktualisierung zum Opfer fallen.

Was auffällt, ist der unerklärlich steile Abfall der Wildform. Die Halbwertszeit von 36 Tagen paßt schlecht zum unten gezeigten, völlig glatten Verlauf der Gesamtzahl mit seit November konstanten ca. 75 Tagen Halbwertszeit.

Aus meinem täglichen Covidblog.

Eine ganz andere ist es aber, daß sie seit Montag, 2021-05-10, jeden Tag objektiv falsch sein muß. Seit diesem Tag ist die Anzahl der Neuinfektionen mit der Wildform ausnahmslos an jedem einzelnen Tag negativ. Die Reihe vom 10. bis einschließlich 21.: -117, -310, -170, -4, -144, -318, -280, (221), -125, -56, -47 und -89.

Nun ist es eine Sache, ganz offensichtliche falsche Daten zu erkennen, und eine ganz andere, die richtigen zu ermitteln. Ohne Zugriff auf Rohdaten und angewiesen auf die Krumen, die öffentlich abfallen, kann ich nur raten. Eine denkbare Möglichkeit ist, daß seit Februar, seit der Erfassung der Mutanten, in die fortgeschriebene Summe aller Infektionen nur die der Wildform eingingen. Die so erstellten Verlaufskurven sehen zumindest durchweg plausibel aus. Im Diagramm (ja, ich weiß, es ist sehr unübersichtlich) stehen (an der linken Seite) von oben nach unten die Summe, die Wildform, die britische und die südafrikanische Variante jeweils als Tageswerte und Regression. (Klick zum Vergrößern.)

Korrigierte Fassung der Kölner Verläufe

Man sieht einen Einfluß der Ausgangssperre, aber einen in einer plausiblen Größenordnung. Die wahre „Inzidenz“ liegt, wenn diese Annahmen stimmen, heute weit über 250.

Offenbar wissen die Verantwortlichen selber sehr genau, was wirklich los ist. Die konzentrierten Impfaktionen in Problemvierteln schon für junge Erwachsene ab 18 sprechen eine klare Sprache und sind natürlich genau das richtige. Nur klar sagen darf es die PC nicht und das Ordnungsamt ist mit Bürgern in Villenvierteln, die sich abends mit Nachbarn auf der Parkbank treffen, voll ausgelastet. Ein Virus läßt sich eben schlecht zwingen, ideologische Denkverbote zu beachten. Viel spricht dafür, daß die Verantwortlichen sehr genau wissen, daß sie lügen, und es ihnen auch völlig klar ist, daß das irgendwann, hoffentlich viel später, auffliegen muß. Einen klaren Hinweis gibt die Sprache des Kölner Stadt-Anzeigers vom 2021-05-22 :

Die Gesamtzahl der Toten in Köln seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 688. Die Zahl der Neuinfektionen wird vom RKI mit 157 angegeben.

Die – vermutlich richtige – Sterbezahl „liegt bei“ und die – klar gelogene – Zahl der Neuinfektionen „wird vom RKI angegeben“. Eine einfache Plausibilitätsprüfung mit der Mathematik der Grundschule ist von investigativen Journalisten von heute natürlich zu viel verlangt.

Bundesweit ist der derzeitige Stillstand im Abfall der Sterberate schwer zu erklären und ein Grund zur Sorge. Hier sollte sich der Impferfolg eigentlich deutlich stärker auswirken. Die sehr langsame Entspannung auf den Intensivstationen dürfte der teilweise langen Verweildauer jüngerer und vorher gesunder Patienten geschuldet sein. Abgaben über Neuzuweisungen oder Abgänge aus Intensivstationen haben wir nicht, nur Belegungssummen.

2020-12-28

Zum Schluß ein Punkt der seit Dezember 2020 mehrere Monate lang in meinem täglich aktualisierten Blog zur Lage stand und dort jetzt überholt ist

Die Stadt meldet laut Stadt-Anzeiger von heute, Montag 28. Dezember 2020, nur noch 35 freie Intensivbetten von laut DIVI insgesamt 378. Im März gab es zahlreiche Artikel zum Thema, die ich leider zu archivieren versäumt habe und die auf seltsame Weise allesamt aus dem Archiv verschwunden sind. Einen fand ich, zu einem anderen Thema , in dem die Intensivbetten nur in einem Nebensatz behandelt wurden und den Winston Smith übersehen haben muß:

Die Stadt halte aktuell 350 Intensivbetten vor, die Kapazität lasse sich bei einem schwerwiegenderen Verlauf in Köln schon jetzt auf 700 erhöhen, teilte Stadtdirektor Stephan Keller mit. Um auch für das Szenario gewappnet zu sein, dass 700 Intensivbetten nicht ausreichen, plane man ab sofort eine 500-Betten-Einrichtung für leicht bis mittelschwer Erkrankte, die zusätzlichen Sauerstoff, aber keine Beatmungsgeräte benötigen, auf dem Deutzer Messegelände. Kölner Stadt-Anzeiger, 2020-04-01

Wo sind denn heute, wo ihr Bedarf in bedrohliche Nähe rückt, alle diese potemkinschen Betten, für deren Bereitstellung monatelang vom Bund große Summen eingestrichen wurden? (350 Betten * 6 Monate * 30 Tage/Monat * 300 Euro/Tag*Bett = 19 Millionen Euro.)

Zum Anfang      Übersicht Kommentare      Home & Impressum

Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported License Viewable With Any Browser Valid HTML 4.01! Valid CSS!